Bio-Milch mit Durchblick - Gläserne Molkerei in Münchehofe
Meldung von: Sven-Erik Tornow - 29.05.2012 09:00 Uhr
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| Die Kunst der Fuge mit DuPont™ Tyvek® UV Facade
Unerwartet anders zeigt sich der solitäre Neubau der "Gläsernen Molkerei" in MüncheÂhofe. In dem eher beschaulichen Spreewaldörtchen war bis zur Eröffnung der neuen Bio-Molkerei und -Käserei hier die Hofmolkerei Münchehofe angesiedelt. Seit 2005 geÂhört sie bereits zur Gläsernen Meierei GmbH mit Sitz in Upahl bei Schwerin. Eine AusÂweitung der Kapazitäten machte einen Neu- bzw. Umbau der vorhandenen ProÂduktion notÂÂwenÂdig.
Eigener Wettbewerb ausgelobt
Hierzu hatte der Bauherr 2006 eigens einen Architekturwettbewerb ausgelobt, an dem sich sieben Architekturbüros beteiligten. Kernaufgabe war der Ausbau des beÂstehenÂden Molkereibetriebes unter Beibehaltung der Produktion sowie der Neubau einer KäÂserei. Zugleich sollte der gesamte Betrieb als "gläserne" Molkerei und Käserei konÂziÂpiert werden, um Besuchern Einblick in die Herstellung von Milchprodukten insÂbeÂsonÂdere von Käse zu geben. Weiterhin umfasste die Neuplanung Sozialräume, Büros sowie einen Besucherraum.
Gut kombiniert
Die Entscheidung der Wettbewerbs-Jury erfolgte nach zehnwöchiger Planungszeit. Ausschlaggebende Gründe der Jury für den Entwurf von Lehrecke Architekten BDA aus Berlin waren die besonders gute Verbindung zwischen technischen Anforderungen an eine moderne Molkerei und Käserei mit den gewünschten Schau-Elementen und die Einbindung des Baukörpers in die Umgebung und Struktur des Ortes Münchehofe. Für die Architekten selbst standen fünf Leitgedanken im Vordergrund ihrer Planungen:
1. Organisation des vielschichtigen Raumprogramms zu einem Gebäude mit höchster Funktionalität.
2. Attraktive Räume für Besucher und Mitarbeiter.
3. Homogene Einbindung des Baukörpers in Ortsbild und Landschaft.
4. Energieeffiziente, Kosten und Ressourcen schonende Bauweise und späterer Betrieb.
5. Unterstützung der Glaubwürdigkeit des Unternehmens durch größtmögliche Transparenz.
Kompakte Einbindung
Im Ergebnis entstand ein kompakter, zweigeschossiger Baukörper, der sich mit seiner langgestreckten Baumasse ideal in das ortstypische Bild von länglichen Flurstücken und Bebauungen in Nord-Südrichtung einfügt. Zugleich stellt der Neubau aufgrund seiner charakterstarken Gestaltung und Lage am Übergang von Ortsrand und LandÂschaftsÂschutzgebiet einen markanten Solitärbau dar. Mit seinen großflächigen EinÂschnitÂten und der "natürlichen" Holzfassade aus Lärchenholz-Lamellen korrespondiert der Neubau positiv zur Maßstäblichkeit des Ortes und mindert die Erscheinungsgröße.
Technik und Transparenz
Mit seiner sehr kompakten Bauweise konnte der auch produktionsbedingten Forderung nach kurzen Wegen Rechnung getragen werden. Milchtanks, Milchverarbeitung und -abfüllung sowie Käseproduktion und Käsekeller zur Lagerung sind nebeneinander anÂgeordnet. Sie bilden die Grundlage für eine optimale Qualitätssicherung. Die GeÂbäuÂdeÂtechnik liegt zentral im Obergeschoss.
Als Besucherrundgang führt ein eigenständiger Weg der Länge nach durch den NeuÂbau. Er ermöglicht dabei vom Obergeschoss aus über verglaste Bereiche Einblicke in die Büros und nachfolgend in die einzelnen Produktions- und Lagerräume der Molkerei und Käserei. Am Ende des Gebäudes mündet er in den großzügigen Besucherraum, an den sich im Außenbereich eine Loggia anschließt. Sie bildet den räumlichen und optischen Übergang zu den umliegenden Wiesen und Weiden.
Mischkonstruktion: Beton und Holz
Konstruktiv erstellte man den Neubau aus Streifen- und Einzelfundamenten sowie tragenÂden und aussteifenden Wänden aus Stahlbeton. Diese wurden mit einer darüber anÂgeordneten Hallenkonstruktion aus KVH-Stützen und gestoßenen Dachbindern mit einer Spannweite von fast 33 m überbaut. Vorgefertigte Holzrahmenelemente mit geÂdämmten GFK-Wandpaneelen und außen liegenden Lärchenholz-Lamellen bilden die Fassadenkonstruktion. Auf dem verdichteten Erdboden liegt ein wärmegedämmter InÂdustrienboden, der zusätzlich mit einem antimikrobiellen und homogenen Oberbelag versiegelt wurde.
Zuverlässige Schattenfuge
Alle Holzbauteile wurden von dem auf Holzrahmenbau spezialisierten Abbundwerk LuÂckenÂwalde GmbH & Co. KG, Luckenwalde geliefert und verbaut. Speziell zur AusÂbilÂdung einer UV-beständigen Schattenfuge zwischen den horizontal verlaufenden LärÂchenÂholz-Lamellen an den Außenfassaden setzten die Holzbauprofis eine schwarze Fassadenbahn ein. Genau für diese Anwendung haben die EntÂwickler von DuPont mit DuPontâ„¢Tyvek® UV Facade eine hochÂwertige Fassadenbahn auf Basis der beÂwährten DuPontâ„¢Tyvek® entwickelt. Diese Bahn mit der CE-Kennzeichnung nach DIN EN 13859-2 bietet dem Planer ein hohes Maß an Gestaltungsfreiheit bei größtÂmöglicher bauphysikalischer Sicherheit. Die Fassadenbahn aus dem Produktportfolio der DuPontâ„¢ Tyvek® Familie basiert auf der seit Jahrzehnten bewährten und einÂzigÂartigen Flash-Spun-Bond-Technologie, die mit ihrer Funktionsschicht WasÂser- und WindÂdichtÂheit bei gleichzeitiger WasserdampfÂdifÂfuÂsionsÂofÂfenÂheit erÂmögÂlicht.
Hohe Anforderungen
Für den Einsatz in Fassaden mit offenen Fugen werden an die UV-Beständigkeit solcher BahÂnen anwendungsbezogen besonders hohe Anforderungen gestellt. Durch die offeÂnen FuÂgen trifft über die gesamte Lebensdauer einer FasÂsaÂde UV-Licht auf die Bahn. Nach DIN EN 13859-2 wird diese erforderliche höhere UV-Beständigkeit für diese Anwendung durch 5.000 Stunden perÂmaÂnenter UV-BeÂstrahÂlung im Labor geprüft. Durch eine spezielle Stabilisierung ist es den EntÂwickÂlern von DuPont gelungen, dass DuPontâ„¢Tyvek®UV Facade selbst nach dem strenÂgeÂren Alterungstest für Fassadenbahnen mit offenen Fugen (EN 13859-2) mehr als 90% ihÂrer RestÂfestigkeit und 80% ihrer Dehnbarkeit behält. Nach den 5.000 Stunden permanenter UV-Bestrahlung im Labor wies diese Bahn noch die volle Funktionalität auf. Für die Praxis beÂdeuÂtet dies: DuPontâ„¢ Tyvek® UV Facade schützt die Dämmung und die darunter lieÂgende Konstruktion von offenen oder hinterlüfteten Fassaden mit offenen Fugen lange Zeit vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit. Der Hersteller gibt eine 10-jährige Produktgewährleistung([1]) bei FugenbreiÂten bis zu 3 cm. DuPontâ„¢ Tyvek® UV Facade sorgt damit auch in modernen offenen Fassaden mit der gewohnt hohen Qualität von DuPontâ„¢ Tyvek® für lange währenden Schutz. Gleichzeitig ist DuPontâ„¢Tyvek® UV FaÂcade bis zu vier Monate lang frei beÂwitÂterÂbar, ohne dass die Langlebigkeit und FunkÂtioÂnaÂlität der Bahn dadurch eingeschränkt wird.
Passender Insektenschutz
Die nach EN 1928 in W1 klassifizierte Bahn ist zugleich mit einem sd-Wert von 0,035 m (nach EN ISO 12572) ausreichend dampfdiffusionsoffen. So kann einÂgeÂschlossene Restfeuchte ungehindert nach außen abwandern und die DämÂmung wird gleichzeitig vor eindringender Feuchtigkeit geschützt. Mit einer entÂspreÂchenÂden Überlappung und Verklebung der verlegten Bahnen unÂterÂeinÂanÂder wird diese Schutzfunktion dank der winddichten Eigenschaften des MaÂteÂriÂals unterstützt. In Verbindung mit entÂspreÂchenÂden SchutzÂmaßÂnahÂmen am Fuß- und Traufpunkt der Fassade sorgt die robuste Bahn auch für den notwendigen Insektenschutz der Konstruktion.
Energetisch optimiert
Hinter der Fassaden- und Dachkonstruktion werden die einzelnen Produktionsräume und Reifekeller aus selbsttragenden gedämmten GFK-Sandwichwand und -deckenpaneelen gebildet. Ihre strukturierte Glasboardoberfläche reduziert der Verbrauch von Reinigungsmitteln um bis zu 30%. Zugleich verhindern sie sowohl Wärmeeinträge als auch -verluste in den Produktions- und Lagerräumen. Sie bilden einen festen Bestandteil des Energiekonzeptes für den Neubau. Dessen erforderlicher Energieaufwand für die Erzeugung von Kälte und Wärme wird durch neueste, optimal aufeinander abgestimmte Anlagen optimiert. Überschüssige Wärme beheizt zugleich Nebenräume. Bei der Kälteerzeugung setzte man auf eine energetisch effektivere Ammoniakanlage. Ein eigener Brunnen in Kombination mit einer neuen Kläranlage sorgt für einen konÂtrolÂlierten WasserÂkreisÂlauf. Auch das Dach wurde bereits konstruktiv so angelegt, dass hierauf zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Photovoltaik-Anlage installiert werden kann.
Natürlich offen für Besuch
Rund 35 Mio Liter Bio-Rohmilch aus dem Raum Spreewald werden jährlich in der neu erbauten Gläsernen Molkerei weiterverarbeitet. Neben Bio-Milch für namhafte LeÂbensÂmittelmärkte stellt die Käserei eigene Käsesorten unter der Marke "Mönchshofer" her. Im Reifekeller ist für bis zu 35.000 Käselaibe Platz. Neben der wirtschaftlich orientierten Produktion von Frischmilch und Molkereiprodukten bietet die Gläserne Molkerei täglich Führungen durch die Produktion an. Dieser besondere Wunsch, dem auch durch die transparente Architektur Rechnung getragen wurde, dient vor allem dem hohen Anspruch und der Glaubwürdigkeit. So vermittelt die verglaste Fassade des Foyers auf der Südseite eine einladende Geste an alle Besucher. Neben der gläsernen Galerie ist
die Transparenz aber auch für die Mitarbeiter erlebbar. Insbesondere die Oberlichter an den Längsseiten des Gebäudes vermitteln auch den Mitarbeitern ein hohes Maß an Offenheit und sorgen zugleich für ausreichend Tageslicht in den BeÂtriebsÂräumen. Die unbehandelten und fein gehobelten Lärchenholz-Lamellen umÂhülÂlen den Baukörper geradezu natürlich und binden die Gläserne Molkerei harmonisch in die ländliche Umgebung ein.
[1] Bitte beachten Sie die vollständigen Gewährleistungsbedingungen für DuPont™ Tyvek® unter www.construction.tyvek.com
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