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Die Machbarkeit von Ekstase oder Orgasmus in Oschersleben – Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis

Meldung von: - 25.11.2016 10:15 Uhr
Den verantwortlichen Pressekontakt, für den Inhalt der Meldung, finden Sie unter der Meldung bei Pressekontakt.

Die Machbarkeit von Ekstase oder Orgasmus in Oschersleben – Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
(Pinnow 25.11. 2016) Oft ist es die Mischung, die den Reiz ausmacht. Das gilt auch für ein Buchpaket wie die fünf aktuellen Deals der Woche der EDITION digital, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de acht Tage lang (Freitag, 25.11. - Freitag, 02.12.) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Diese spannende Auswahl reicht von Insekten und Erotik bis Weihnachten.

Wie immer bei Alexander Kröger, der eigentlich Dr. Helmut Routschek war, verbergen sich auch in seinem erstmals 1996 im Krögervertrieb Cottbus veröffentlichten und 2011 überarbeiteten und um neue Texte erweiterten Band „Die Mücke Julia“ mit fantastischen Geschichten viele, viele Einfälle – die jedoch immer einen Bezug zu wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen der Gegenwart haben. Da geht es um eine erotische Zeitreise ebenso wie um das „Restrisiko“ eines geheimen Atomreaktors, um das Opfer einer „Lautloser“-Erfindung und um Fragen danach, ob die Emanzipation schon am Ende ist und darum, was bei Aschenbrödel wirklich geschah. Außerdem ist vom Unheil der naiven Mücke Julia die Rede.

Ob es Julia besser ergangen wäre, wenn sie sich einer Organisation ihrer Artgenossen angeschlossen hätte? Vielleicht hätte sie sich besser auch einmal in ein Buch von Wolf Spillner vertiefen können. Denn der renommierte Autor hatte erstmals 1981 im Berliner Kinderbuchverlag eine kleine Insektenkunde vorgelegt und darin vom Jahresstaat der Wespen und Hummeln erzählt, über die soziale Gemeinschaft eines Bienenvolkes berichtet, das in einem Dauerstaat lebt, und nicht zuletzt auch geholfen, das scheinbar heillose Durcheinander eines Ameisenhügels zu verstehen. Spillner gelingt es, die mannigfaltige und in der Natur nicht in allen Einzelheiten beobachtbare Lebensweise der Staaten bildenden Insekten eindrucksvoll und leicht verständlich darzustellen. Und der vielleicht wichtigste Satz dieses Buches findet sich gleich am Anfang: „Das Leben auf der Erde ist ohne Insekten nicht denkbar.“ Denn sie seien eine wichtige oder sogar ausschließliche Nahrung für viele andere, höher entwickelte Tiere. Sehr viele Blütenpflanzen könnten sich ohne Bestäubung durch Insekten nicht vermehren. Und für die Menschen hätten sie so oder so große Bedeutung. Und man erfährt auch, warum die Insekten eigentlich Insekten heißen. Oder haben Sie schon gewusst, dass dieser aus dem Lateinischen stammende Name mit dem einheitlichen Baumuster ihres Körpers zu tun hat? Ihr Körper ist geteilt, er ist gekerbt. Es sind also Kerbtiere – lateinisch „insecta“.

Von der Kerbe zur Ekstase. Denn um diese geht es letztlich in dem erstmals 1991 beim Dr. Ziethen Verlag in Oschersleben erschienenen Band "Alpträume" von Wolfgang Schreyer mit – man lasse sich diesen schönen Untertitel einmal genüsslich auf der Zunge zergehen - mit „Dreizehn erotischen Geschichten mit kriminellem Hauch“. Da geht es also um die Machbarkeit von Ekstase - genital, klitoral, phänomenal, ganz egal – denn dem Autor dieser dreizehn Storys ist das schnurz. Statt Orgasmen vorzuführen, spürt er dunklen Süchten nach, der rätselhaften Chemie des Eros. Wonach dürsten seine Figuren? Ihr Intimleben enthüllt sich Zug um Zug. Und was für eines. Aber man lese selbst – zum Beispiel von dem höchsten Glück, das blutjunge und splitternackte Weib des Chefs prügeln zu dürfen, über die Sehnsucht des Psychiatrieprofessors nach der Erotik eines Mercedes-Coupé bis zu dem berühmten Intendanten Striese, der den Star seines Theaters, die bildhübsche Bella, auf die Bühne schickt – und zwar gnadenlos. Genauso gnadenlos entlarvt Autor Wolfgang Schreyer in diesen dreizehn erotisch-kriminellen Geschichten seine von ihm präsentierten menschlichen Triebtäter. Und wer hätte gedacht, dass der Orgasmus ausgerechnet in Oschersleben zu Hause ist …

Ganz anders und zwar ziemlich märchenhaft kommt dagegen das 2014 original bei der EDITION digital erschienene Buch „Die Burg im See“ von Hans Stamer mit elf Märchen aus Pinnow und aus Godern und mit Illustrationen von Ines Höfs daher. Alle diese Märchen, die sich der Autor selbst ausgedacht und seinen Kindern und Schülern in der Nachkriegszeit an langen Winterabenden erzählt hatte, spielen an Orten, die den damaligen Zuhörern bekannt waren. Das trifft beispielsweise für die Geschichte von dem Zwerg auf der Insel zu. Gemeint ist der Fischer- oder Burgwerder. Auf seinem baumbestandenen Hügel an der Nordseite der Insel wuchsen und wachsen vielleicht immer noch die Äpfel, Birnen und Kirschen, die in der Geschichte eine Rolle spielen, tatsächlich, allerdings in ihrer winzigen, ziemlich bitteren und sehr sauren Wildform. In der Not nach dem Krieg wurden sie dennoch mit Fleiß geerntet und verspeist.

Ebenfalls dem Burgwerder gewidmet ist die Geschichte von der Riesenburg. Sie nimmt Bezug auf die vielen Steine auf dem Seegrund ringsum und auf die Reste einer Brücke zwischen der Insel und dem Steinernen Tisch am gegenüberliegenden Ufer, an denen nur allzu häufig die Netze der Fischer hängen blieben und zerrissen. Die alten Sagen deuten an, und die jüngsten Ergebnisse archäologischer Forschungstaucher weisen nach, dass in uralten Zeiten wohl wirklich eine Brücke die Insel mit dem Ufer am späteren Steinernen Tisch verbunden hat. Die Pfahlreste, die die Taucher fanden, stammen zweifelsfrei aus slawischer Zeit. Dass der Sohn des Großherzogs, den damaligen Gerüchten nach die Brücke für seine heimlichen Rendezvous auf dem lauschigen Eiland habe bauen lassen, erweist sich so als schöne Sage.

Die Jungfrau an der Quelle spielt an der Tremünz, der großen Quelle am Waldweg zwischen Godern und dem Steinernen Tisch, etwa auf Höhe von Burgwerder. Rings um den Pinnower See gibt es eine ganze Reihe von Quellen, die von den umgebenden mehr oder weniger hohen Hängen in den See rieseln. Da niemand etwas mit dem geheimnisvollen Namen verbinden konnte und bis heute nicht kann, hieß die Quelle bei allen eben einfach nur „die Quelle“ und jeder wusste, was gemeint war. Der Platz an dem lichten, sanft abfallenden Ufer zog besonders die Kinder des Dorfes an. Wann immer Zeit und Witterung es zuließen, ging es an die Quelle zum Spielen. Hier wurden Sümpfe trockengelegt, Wasserfälle und Staudämme gebaut. Es gab Mühlen, Brücken und ... nasse Füße. Es war einfach herrlich - damals wie heute.

Zurück aufs trockene Land. Und da es inzwischen nicht mal mehr vier Wochen bis Weihnachten sind, darf zum Schluss dieses Newsletter ein Buch zu Weihnachten nicht fehlen. Diesen Wunsch erfüllt uns Heinz-Jürgen Zierke mit seinem erstmals 1982 im damaligen VEB Hinstorff Verlag Rostock erschienenen Buch „Eine livländische Weihnachtsgeschichte“ mit zwei historischen Erzählungen. Die Titelgeschichte, eben jene livländische Weihnachtsgeschichte, spielt im 16. Jahrhundert in Riga in der Zeit von Reformation und Gegenreformation. Die Auseinandersetzungen sind in vollem Gange. Da zieht am Weihnachtsabend ein Bauer aus seinem Dorf aus, um seine Tochter zurückzuholen. Er geht in die Stadt. Der Herr, sein Herr, hat es ihm geraten. Und er findet seine Tochter, aber anders als er es sich vorgestellt hat. Und er kann sie mitnehmen – allerdings unter einer Bedingung. Der Bauer geht darauf ein, und die Ereignisse schlagen wie die Wellen des Ozeans über seinem Kopf zusammen. Mühsam versucht er zu begreifen. Aber er bleibt Spielball der für ihn undurchschaubaren Kräfte.

Zu einem Spielball ist in gewisser Weise auch der Held der zweiten Geschichte geworden: Jürgen Wullenwever, der gewählte Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, ist nicht mehr freier Herr seiner Entscheidungen, jetzt, da er auf der Asseburg bei Wolfenbüttel als Gefangener seines Todfeindes einsitzt. Der Versuch, Verbindung zu Freunden aufzunehmen, scheitert. Die Begegnung mit seinem jungen Kerkermeister aber lässt ihn hoffen. Für sich, vor allem aber für seine Ideen.

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